Immobilien im Alter: Umziehen oder altersgerecht umbauen

Alter
8. Februar 2018

Im Alter ändern sich die Ansprüche an die eigene Wohnsituation. Insbesondere Menschen mit reduzierter Mobilität müssen umziehen oder ihre Immobilie durch einen altersgerechten Umbau an die veränderte Situation anpassen. Mit Bausparverträgen oder öffentlichen Kreditprogrammen können auch ältere Eigentümer die  Finanzierung bewältigen.

Wer zwischen 25 bis 40 eine Immobilie kauft, denkt selten ans Alter. In der Blüte des Lebens stehen die aktuellen Bedürfnisse im Vordergrund – zum Beispiel die Familienplanung. Doch die Zeit rennt, irgendwann sind die Kinder aus dem Haus. Wenn sich dann die ersten körperlichen Einschränkungen einstellen, wird den Immobilienbesitzern bewusst, dass die eigenen vier Wände nicht für die Bedürfnisse im Alter ausgestattet sind.

Die meisten wollen bleiben

Die Lebenserwartung der Deutschen steigt. Immobilienbesitzer müssen im Alter meist eine richtungsweisende Entscheidung treffen: umziehen oder altersgerecht umbauen. Alter, Zustand, Größe und Lage der Immobilie beeinflussen die Entscheidung stark. Ein 250 Quadratmeterhaus im Grünen mit Riesengarten ist für die meisten älteren Ehepaare oder gar Alleinstehende eher eine Überforderung; eine 100-Quadratmeter-Wohnung in der Innenstadt passt schon besser. Ein Umzug in eine moderne und altersgerechte Immobilie ist zwar immer eine Alternative. Allerdings wollen die meisten älteren Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, wenn es irgendwie möglich ist. Deshalb macht es Sinn, frühzeitig mit dem altersgerechten Umbau zu beginnen und nicht zu warten, bis die Mobilität stark eingeschränkt ist und man auf die Schnelle überteuerte Lösungen finden muss. Je frühzeitiger ein Umbau erfolgt, umso besser kann geplant und kostengünstig gearbeitet werden.

Einfache und teure Maßnahmen

Schon mit einfachen, preisgünstigen  Veränderungen kann die Mobilität in der eigenen Wohnung verbessert. Stolperfallen drohen in Bad und Küche. Hier sollte man ausreichend Platz schaffen, um im Sitzen arbeiten zu können. Haltegriffe an Bad, WC und Arbeitsplatte können preisgünstig angebracht werden.

Teurer sind bauliche Veränderungen: Dazu gehört die Verbreiterung der Zimmertüren oder der Einbau von Schiebetüren, damit Rollatoren oder Rollstühle hindurchpassen. In Eigenheimen mit mehreren Etagen kann ein Treppenlift nützlich, mitunter auch notwendig sein. Die Badewanne sollte man durch eine große schwellenfreie Dusche mit Sitzgelegenheit ersetzen. Das Entfernen von Wänden kann Küche und Bad erweitern, erfordert aber zuweilen zusätzliche Anschlussarbeiten.

Auch rund ums Haus sind Modifikationen sinnvoll. Rollator-Nutzer und vor allem Rollstuhlfahrer brauchen einen treppenlosen Zugang zu Haus- und/oder Wohnungstür. Die Haustür muss man u.U. vergrößern, damit ein Rollstuhl problemlos hindurchpasst. Schließlich sollten Balkone oder Terrassen ohne Schwellen erreichbar sein und durch einen stufenlosen Zugang zum Garten kann man diesen auch im Alter noch gut nutzen. Rollstuhlfahrer mit Auto brauchen zudem einen ausreichend breiten und langen Stellplatz.

Umbau finanzieren

Kleine altersgerechte Verbesserungen im Haus können in der Regel aus Ersparnissen bezahlt werden. Ein kompletter altersgerechter Umbau dagegen geht ins Geld. Einige ältere Besitzer verfügen vielleicht noch über ältere zuteilungsreife Bausparverträge, die man für solche Umbauten nutzen kann. Eine Alternative sind stattliche Förderprogramme. Die KfW Bank fördert im Programm „Altersgerecht umbauen“ zahlreiche Maßnahmen, die Barrieren reduzieren und Immobilien einbruchsicherer machen. Antragsteller können bis zu 50.000 Euro Kredit für verschiedenste Maßnahmen zu vergünstigten Zinssätzen bekommen, tilgungsfreie Anlaufjahre und endfällige Tilgungen sind möglich.

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