Rohstoffe als Beimischung für das Depot?

Rohstoffe
21. März 2018

Früher konnten nur Profis an Warenterminbörsen in Rohstoffe investieren. Das hat sich durch viele neue Produkte wie Zertifikate und Exchange Traded Commodities (ETCs) grundlegend geändert. Allerdings ist zu beachten: Die Preise für Rohstoffe schwanken enorm. Sie entwickeln sich oft gegenläufig zu den Aktienmärkten.

Anleger wünschen eine breite Risikostreuung im Depot. Ein Baustein können Rohstoffe sein. Ob Öl oder Edelmetalle: Die Preise haben sich in der Vergangenheit oft anders entwickelt als die Kurse am Aktienmarkt: In steigenden Aktienmärkten blieben die Rohstoffe zurück; entwickelten sich dagegen Rohstoffe gut, konnten Aktien oft nicht Schritt halten. Deshalb kann die Anlageklasse „Rohstoffe“ zu einer stabileren Entwicklung eines Depots beitragen. Das haben viele Manager von Mischfonds erkannt und im vergangenen Jahrzehnt Rohstoffe und Edelmetalle beigemischt. Aber Rohstoffe sind auch bei Tradern und Privatanlegern beliebt, die mit Produkten wie Zertifikaten und ETCs auf die kurzfristige oder mit Aktien und Investmentfonds auf die langfristige Preisentwicklung setzen.

Breite Rohstoffwelt

Zu den wichtigsten Rohstoffen zählen Öl und andere Energieträger. Sie werden an den Terminbörsen in New York, Chicago oder London gehandelt. Zum Segment der Industrierohstoffe gehören u.a. Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink. Die Preisausschläge korrelieren mit der Konjunktur, fallen aber zuweilen deutlich höher aus. Preissteigerungen oder Preisstürze um 50 Prozent binnen eines Jahres waren im vergangenen Jahrzehnt keine Seltenheit. Extreme Preisschwankungen gibt es auch bei Agrarrohstoffen wie Mais oder Reis, Kakao oder Kaffee. Dieser Markt hängt stark vom aktuellen Angebot (der jeweiligen Ernte) und der Nachfrage der verbrauchenden Unternehmen wie Schokoladen- und Süßwarenproduzenten ab. Zu den Rohstoffen werden auch Edelmetalle gezählt. Gold dient zwar in erster Linie als Wertaufbewahrungsmittel und zur Schmuckproduktion, andere Edelmetalle wie Silber und Platin werden jedoch vor allem in der Industrie eingesetzt.

Investieren als Privatanleger

Die ersten Warenterminbörsen entstanden schon Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA. Dort befinden sich in Chicago und New York Board auch heute noch die maßgeblichen Handelsplätze. An den Warenterminbörsen schützen sich produzierende und verbrauchende Unternehmen gegen künftige Preisschwankungen. Zunehmend spekulieren aber auch Händler auf die zukünftige Preisentwicklung von Rohstoffen. Das Handelsvolumen an den Terminmärkten ist dadurch gewachsen. Als Privatanleger kann man mit Zertifikaten und Exchange Traded Commodities (ETCs) auf Rohstoffe setzen.

Indexzertifikate bilden die Performance von Rohstoffindizes nach, die nach Marktanteil gewichtet sind. Einige Zertifikate berücksichtigen schwerpunktmäßig den Öl- und Energiesektor, andere schließen ihn ganz aus. Mit ETCs können Anleger seit einigen Jahren in die gesamte Bandbreite der Rohstoffe investieren. Auch sie gehören der Gattung der Zertifikate an, sind aber meist durch die jeweiligen Rohstoffe besichert. Zusätzlich können Anleger bei vielen Rohstoffen auch schon via ETC auf fallende Kurse setzen (Short-Spekulation). Die Kosten für Rohstoff-ETCs liegen mit rund einem Prozent pro Jahr über den Kosten für ETF auf Aktien- oder Rentenindizes

Rohstoffproduzenten im Blick

Über Aktien und entsprechende Aktienfonds können Anleger indirekt auf steigende Rohstoffpreise setzen. Denn von solch steigenden Preisen profitieren die Unternehmen. Zu den teuersten Unternehmen der Welt gehören seit vielen Jahren einige große Ölkonzerne wie Exxon, BP oder Royal Dutch Shell. Noch breiter aufgestellt sind Rohstoff-Konzerne wie BHP Billiton oder Rio Tinto. Sie besitzen eine Vielzahl von Minen, in denen Industriemetalle gefördert werden. Im Goldsektor zählen Barrick Gold oder Newmont Mining zu den bekanntesten Minenbetreibern. Mit verschiedenen Aktienfonds können Anleger Risiken streuen und weite Teile des Rohstoffsektors gleichzeitig abdecken. Zudem gibt es auch spezielle Fonds für Edelmetalle oder Energieträger.

Lassen Sie sich von einer Bank vor Ort beraten.

Ist dieser Artikel hilfreich?
Vote DownVote Up +3
Loading...