Vorsicht vor der Versorgungslücke

Versorgungslücke
17. Januar 2018

Die Gesetzliche Rente reicht im Alter für die Sicherung des gewohnten Lebensstandards nicht aus. Die meisten Menschen haben zum Glück Zusatzeinnahmen, um die Versorgungslücke zumindest teilweise zu schließen 

Mit 35 Jahren denkt kaum jemand an die Rente. Aber spätestens ab dem 50. Lebensjahr rückt der Ruhestand in den Blick Dann gibt es mit Sicherheit viel Zeit für Hobbys und Reisen. Aber reicht auch das Geld dafür? Ohne Zusatzversorgung wahrscheinlich nicht. Wer als Rentner keine Abstriche machen will, sollte sich deshalb frühzeitig mit der Versorgungs- bzw. Rentenlücke beschäftigen.

Wie viel Geld wird gebraucht?

Wieviel Geld man nach Beginn der Rente braucht, hängt von mehreren Faktoren ab: Da sind zum einen die Kosten für Hobbys – wer im eigenen Garten werkelt braucht weniger Geld als ein Globetrotter mit Hang zum Vier-Oder Fünf-Sterne-Hotel. Zum anderen spielen auch die Kosten für das Wohnen eine wichtige Rolle – wer sein Haus oder seine Wohnung abbezahlt hat, verfügt nicht nur über Vermögen, sondern braucht auch laufend weniger Geld als ein Mieter. Zwar entfallen Kosten für  Vorsorgeaufwendungen, aber im Gegenzug muss oft mehr Geld für Gesundheitsdienstleistungen aufgewendet werden. Insgesamt gehen Experten davon aus, dass Rentner im Durchschnitt rund 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens brauchen, um ihren gewohnten Lebensstandard halten zu können

Gesetzliche Rente reicht nicht aus

Über solche Ruhestandseinkommen verfügen nicht einmal die vergleichsweise gut versorgten Beamten. Bei Angestellten und Arbeitnehmer ist das Rentenanspruch noch deutlich geringer. Die gesetzliche Rente für einen sogenannten Standardrentner, der 45 Jahre durchschnittlich verdient hat, liegt aktuell bei rund 45 Prozent. Netto sind es aufgrund  der geringeren Belastung mit Steuern und Nebenkosten im Rentenalter annähernd 50 Prozent,  bleibt eine Lücke von 30 Prozent.

Verschiedene Quellen für Zusatzeinkommen

Zahlreiche Rentner haben zusätzliche Einkünfte – zum Beispiel aus der betrieblichen Altersversorgung. Insbesondere Rentner, die viele Jahre bei großen Unternehmen aus der Metall-, Chemie- oder Automobilindustrie tätig waren, bekommen oft stattliche Betriebsrenten. Aktuelle Neurentner haben eventuell schon Ansprüche aus der staatlich geförderten Riester-Rente, die im Jahr 2002 aufgelegt wurde.

Zudem besitzt statistisch jeder Bundesbürger mehr als eine Lebensversicherung. Die fällige Kapital  kann auch in eine lebenslange Rente umgewandelt werden, jüngere Policen sind ohnehin oft als Rentenversicherungen konzipiert. Weitere Einnahmequellen sind Mieten, Zinsen und Auszahlungen aus Sparplänen. Ihre Versorgungslücke können Rentner auch schon einige Jahre vor dem Ruhestand mit vorläufigen Zahlen nach folgendem Muster berechnen:

angestrebtes Einkommen (80 Prozent des letzten Netto-Einkommens)
– gesetzliche Rente
– Riesterrente
– betriebliche Altervorsorge
– private Renten / Auszahlung aus Sparplänen
– Einkünfte aus Vermietung/Zinsen/sonstiges

= Versorgungslücke

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