Hausratversicherung – man besitzt mehr als man denkt

Hausratversicherung
21. Dezember 2017

Der Wert einer Wohnungseinrichtung wird oft unterschätzt. Ob Möbel, Unterhaltungselektronik, Kleidung oder Schmuck: Im Laufe der Zeit sammeln sich einige Werte an. Mit einer Hausratversicherung kann man sich gegen Leitungswasser-, Sturm-, Hagel- und Feuerschäden und vor allem gegen  Einbruchdiebstahl schützen.

Der Weihnachtsbaum setzt das Wohnzimmer in Brand, ein Wasserschaden ruiniert das Parkett und der Einbrecher stiehlt die High-End-Anlage nebst 2000 CDs: All diese Schäden können sehr teuer werden, wenn der Geschädigte keine Hausratversicherung abgeschlossen hat. Denn man besitzt – zumindest ab einem gewissen Lebensalter – oft deutlich mehr als gedacht. Nach der  absolut notwendigen Haftpflichtversicherung ist die Hausratversicherung daher eine der wichtigsten Policen gegen Vermögensschäden.

Welche Schäden deckt die Hausratversicherung ab?

Mit einer Hausratversicherung ist der eigene Hausrat und der der Mitbewohner unter anderem gegen Feuer, Leitungswasser- und Sturmschäden versichert. Zudem kommt die Versicherung auch für Schäden durch Einbruchdiebstahl auf. Neben der eigentlichen Wohnung gehören auch Terrassen und Balkone sowie Kellerräume und Garagen zum Haushalt.

Als „Hausrat“ werden alle beweglichen Gegen­stände definiert, die man im Falle eines Umzugs mitnehmen könnte. Das sind im Wesentlichen Möbel, Haushalts- und Elektrogeräte wie Fernsehergeräte und Beamer, Hi-FI-Anlagen und Foto­apparate, Laptops und Computer, aber auch Küchengeräte und Einbauküchen.  Dazu kommen Kleidung, Schuhe, Wäsche und Bücher oder CDs und andere Tonträger, die in der Masse oft einen beträchtlichen Wert ausmachen. Uhren, Sport­geräte, Auto­zubehör und selbst Haustiere sind ebenfalls mitversichert.

Im Versicherungsfall ersetzt die Hausratversicherung zerstörte oder gestohlene Gegenstände zum Neuwert. Deshalb ist es sinnvoll, die Rechnungen für teurere Anschaffungen zu dokumentieren und ggf. auch außerhalb der Wohnung elektronisch zu sichern. Der Basisschutz deckt bei den meisten Hausratsversicherungen die häufigsten Schadensfälle ab.

Welche Zusatzleistungen sind sinnvoll

Neben den stan­dardisierten Leistungen der Hausratversicherung gibt es sinn­volle Zusatzleistungen, die meist gegen Aufpreis eingeschlossen werden können. Dazu gehört der Schutz vor Spannungs- und Elementarschäden. Überspannungsschäden entstehen oft durch Gewittern; Elementarschäden wie z.B. durch starke Regenfälle, treten durch die Veränderungen des Klimas zunehmend häufiger auf. Auch die Versicherung von Wertsachen wie teuren Uhren oder Schmuckstücken ist sinnvoll.

In sehr alten Policen sind Fahrräder oft noch mitversichert. Bei neueren Policen kosten sie zusätzliche Prämien, die aber eine gesonderte Fahrradversicherung überflüssig machen. Eine Reisegepäckversicherung wird unnötig, wenn man bei der Hausrats-Police eine sogenannte „Außerversicherung“ einschließt. Dann wird auch bei verschiedenen Schäden oder Diebstählen im Urlaub gezahlt. Insbesondere für nachlässige Wohnungsbesitzer wichtig ist der Verzicht der Versicherer auf den „Einwand grober Fahrlässigkeit“. Dann muss er auch Schäden regulieren, die durch grobe Fahrlässigkeit wie etwa durch eine vergessene brennende Kerze entstanden sind.

Was beeinflusst die Prämienhöhe?

Die Höhe der Prämien hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: dem versicherten Wert (nach Wohnfläche oder berechnetem Wert), dem Wohnort  und der Qualität der Police und der eingeschlossenen Zusatzversicherungen ab. Die einfachste Berechnung des Wertes des Hausrats ist die pauschalierte Methode. Dabei wird eine Wertsumme pro Quadratmeter Wohnfläche angesetzt. Wenn diese Marke bei 650 Euro pro Quadratmeter liegt, schließen die Versicherer meist eine sogenannte „Unterversicherung“ aus. Das heißt: Ein Schaden wird dann immer in voller Höhe ersetzt. Alternativ können Versicherungsnehmer auch ihre Wertsachen auflisten und eine niedrigere Gesamtsumme vereinbaren.

Sehr stark auf den Preis der Police wirken sich Wohnlage und Wohnort aus. Der Grund ist die Verteilung der Einbruchdiebstähle. In Großstädten sind häufiger Fahrraddiebe und Einbrecher unterwegs als in ländlichen Gegenden. Die Folge: Die  Versicherung für eine gleich große Wohnung kostet in Großstädten oft das Doppelte und mehr. Auch die Zusatzversicherungen können die Policen deutlich verteuern. Im Einzelfall kann hier gespart werden. Allerdings ist der Ärger doppelt groß, wenn durch den Verzicht auf eine Zusatzleistung im Falle des Falles ein teurer Schaden gerade nicht abgedeckt ist.

Ist dieser Artikel hilfreich?
Vote DownVote Up +5
Loading...